Alleiniges Entscheidungsgremium der Stiftung ist das Kuratorium.
Edzard Reuter und seine Frau haben im Kuratorium ihrer gemeinnützigen Stiftung namhafte Personen des öffentlichen Lebens versammelt. Alljährlich befassen sie sich mit einer Vielzahl von Personen und Projekten, um neue Preisträger zu küren.
Am 12. Mai 2023 hat sich Edzard Reuter als Vorsitzender des Kuratoriums zurückgezogen. Im Rahmen der Kuratoriumssitzung wurde als Nachfolgerin in dem Ehrenamt Dr. Susanne Eisenmann berufen. Einen weiteren Wechsel gab es durch den Rückzug von Dr. Ambros Schindler, auf den Matthias Schmolz folgte (Details dazu im Pressebereich).
Das Kuratorium der Helga und Edzard Reuter-Stiftung
- Professor Barbara John, Berlin,
ist eine deutsche Politikerin der CDU und Politologin. Von 1981 bis 2003 war sie Ausländerbeauftragte des Berliner Senats (1981-2003). Danach wurde sie Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Berlin. Sie ist in verschiedenen (Ehren-) Ämtern engagiert, z.B. als Vorsitzende des Expertengremiums für Integrationssprachkurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, als Vorsitzende des Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und als nicht-muslimisches Mitglied des Kuratoriums der Muslimischen Akademie in Deutschland. 2008 wurde sie als Repräsentantin Deutschlands Mitglied in der Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarates (ECRI). - Dr. Susanne Eisenmann, Stuttgart (Kuratoriumsvorsitzende),
ist Politikerin (CDU). Die promovierte Philologin war bereits mit 29 Jahren Mitglied im Stuttgarter Gemeinderat und wurde 2005 zur Bürgermeisterin der Stadt Stuttgart für Kultur, Bildung und Sport gewählt. Von 2016 bis 2021 war sie Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg im Kabinett Kretschmann II. - Professor Dr. Wolf Lepenies, Berlin,
ist Soziologe, Wissenschaftspolitiker, Schriftsteller und emeritierter Professor an der Freien Universität Berlin. Von 1986 bis 2001 war er Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin. In den Jahren 2004 bis 2016 war Prof. Lepenies Mitglied im Aufsichtsrat der Axel Springer AG, er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung, gehört der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, dem Aspen Institute, der American Academy of Arts and Science, der französischen Académie Universelle des Cultures und der britischen Academia Europaea sowie weiterer kulturwissenschaftlicher Institutionen an. Bereits seit 1994 ist er Mitglied im deutschen PEN-Zentrum; seit 2004 auch Mitglied der polnischen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina. Er ist Träger verschiedener Auszeichnungen, darunter des Bayerischen Kulturpreises für wissenschaftliche Darstellungen von literarischem Rang. - Edzard Reuter, Stuttgart,
ist Jurist und arbeitete nach Stationen bei der Universum Film AG und der Bertelsmann-Gruppe von 1964 bis 1995 bei der Daimler Benz AG, davon seit 1973 im Vorstand des Unternehmens und ab 1987 acht Jahre lang als Konzernchef. Sein Vater, der spätere legendäre Berliner Bürgermeister Ernst Reuter, flüchtete 1935 vor den Nationalsozialisten mit der Familie ins türkische Exil nach Ankara. Dort verbrachte Edzard Reuter elf Jahre seiner Kindheit, die ihn in seinem sozialen Engagement und dem Bestreben um Völkerverständigung nachhaltig geprägt haben. In Berlin, wo er als Motor des Aufbaus vom Potsdamer Platz gilt, ist er seit 1998 Ehrenbürger. Bei der Bankgesellschaft Berlin ist er Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats, zudem in vielen weiteren Institutionen und Stiftungen aktiv; darunter bei CARE Deutschland, der Reportageschule Reutlingen und der liberal-humanistischen Carlo-Schmid-Stiftung. - Helga Reuter, Stuttgart,
gab die Initiative zur Stiftungsgründung und hat die Stiftung 1995 gemeinsam mit ihrem Mann gegründet.
- Professor Dr. Stephan Scherer, Mannheim,
ist seit 1993 Jurist und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Erbrecht und der Unternehmensnachfolge und praktiziert als Fachanwalt für Erbrecht und Fachanwalt für Steuerrecht in der Sozietät SZA Schilling, Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Er ist Honorarprofessor an der Universität Mannheim und Aufsichtsratsvorsitzender des Zentrums für Unternehmensnachfolge an der Universität Mannheim (zentUma e.V.). Herr Prof. Scherer ist Kuratoriumsmitglied des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und darüber hinaus Mitglied der International Fiscal Association, der International Academy of Estate and Trust Law, im Deutschen Verein für Erbrecht und Vermögensnachfolge, der Society of Trust & Estate Practitioners, dem Institut für Kunst und Recht sowie weiterer Institutionen und Vereine.
- Matthias Schmolz, Essen,
ist Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Stiftungszentrums und Geschäftsführer sowie kaufmännischer Leiter des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft. Er hat Volkswirtschaftslehre, Geschichte und Philosophie an der Universität Hamburg studiert und den Abschluss als Diplom-Volkswirt gemacht. Dort und an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Hamburg war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter tätig. 1994 wechselte Matthias Schmolz zum Spiegel-Verlag, wo er zunächst als Dokumentationsjournalist gearbeitet und dann das Projektmanagement von Spiegel Online übernommen hat. 2003 wurde er zum Verlagsleiter des Spiegel-Verlages berufen. Von 2011 bis 2015 war er zudem Geschäftsführer von Spiegel Online und Spiegel TV. Bevor Matthias Schmolz im Januar 2021 zum Stifterverband wechselte, hatte er das Amt des Kanzlers und Geschäftsführers der Zeppelin Universität Friedrichshafen inne, die maßgeblich von der Zeppelin-Stiftung finanziert wird.
- Professor Dr. Haci-Halil Uslucan, Essen,
ist Psychologe, Migrationsforscher und leitet die Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung in Essen. An der Universität Duisburg-Essen wirkt er seit 2010 als Professor für Moderne Türkeistudien. Er kam als Kind einer Arbeitsmigrantenfamilie 1973 nach Berlin, wo er studierte und promovierte. An der Universität Magdeburg wurde er habilitiert. Dort leitete er auch das Projekt „Jugendgewalt als Folge sozialer Desintegration, anomischer Verunsicherung und Überforderung“. Er lehrte an der Universität von Potsdam und der Bundeswehr-Universität in Hamburg sowie als externer Lehrbeauftragter an der Universität Wien. Seit 2019 gehört er der Fachkommission der Bundesregierung für Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit an. Neben zahlreichen Zeitungskolumnen über die deutsch-türkische Presselandschaft hat er Fachbücher über Gewalt im Jugendalter, interkulturelle Erziehungsstile und den psychosozialen Belastungen von Migrantenfamilien verfasst. Zudem beschäftigt er sich u.a. mit Themen der Wissenschafts- und Psychologiegeschichte sowie kulturpsychologischen Aspekten in Bezug auf unterschiedliche Wertevorstellungen und den islamischen Religionsunterricht in Deutschland.